Turm

40 Meter über den Dächern von Zürich zeigte die Turmuhr von St. Peter ursprünglich Zürichs Lokalzeit an. Alle öffentlichen Uhren der Stadt hatten sich danach zu richten.
In vor- und frühromanischer Zeit war die Kirche St. Peter ohne Turm. Der erste massive 3-geschossige Turm entstand Anfang des 13. Jahrhunderts. Sein erstes Geschoss mit romanischem rundbogigem Kreuzrippengewölbe ist noch original erhalten. Eine Erhöhung und einen neuen Helm erhielt der Turm um 1450. Auf 40 m Höhe setzt der 24 Meter hohe achteckige Spitzhelm an.
42000 Lärchenschindeln
Der Helm wurde letztmals 1996 mit 42000 Lärchenschindeln aus dem Engadin neu eingedeckt. Bis 1911 wurde der Turm als Hochwacht für städtische Feuerwächter genutzt. Bis zum heutigen Tag gehört der Turm der Stadt Zürich. Glockenstuhl und Glocken gehören der Kirche, ebenso der Anbau des Treppenhauses, das zum Turmeingang und zum Kirchenestrich führt.
Die Uhr
Die erste Uhr wurde auf dem Turm 1366 eingebaut. Ihr einziges Zifferblatt war gegen die Limmat gerichtet und zeigte nur die vollen Stunden an. 1460 wurde das Zeitgefühl vom Halb- auf den Viertelstundenschlag verfeinert. 1538 wurden vier mächtige Zifferblätter auf alle vier Fassaden im vierten, von der Gotik geprägten Turmgeschoss aufgemalt.
Das Uhrwerk
Das neue Uhrwerk von Hans Luterer im 3. Geschoss übertrug durch Stangen und Räder die Antriebskraft auf die Stundenzeiger. 1593/94 wurde dieses Uhrwerk ersetzt. Im Jahr 1675 wurde das Schlagwerk durch F. Bachofen zur Pendeluhr umgebaut und damit die Genauigkeit erhöht. Noch 1826 musste ein Uhrenrichter mittels eines Flaschenzugs, der die Gewichte hob, die Uhr täglich mehrmals aufziehen.

Neues Uhrwerk mit Viertelstundenschlag
Gleichzeitig mit der Zifferblatterneuerung 1844 wurde ein neues Uhrwerk mit Viertelstundenschlag durch den Grossuhrmacher Johann Rudolf Frech aus Zürich eingebaut. Die Elektrifizierung des Werks erfolgte 1873. Die Unruh, der elektrische Impulsgeber, befand sich im Haus zum Rüden.
Vollautomatische Hauptuhr
1972 wurde die Unruh durch eine vollautomatische Hauptuhr in der Uhrenstube des St.-Peter-Turms ersetzt. 1996 wurde das elektrifizierte mechanische Uhrwerk von 1844 stillgelegt. An seine Stelle trat eine zentrale Computeranlage, welche die 4 Zeigerpaare direkt an den Achsen steuert.
Die Turmuhr von St. Peter zeigte ursprünglich Zürichs Lokalzeit an. Alle öffentlichen Uhren der Stadt hatten sich danach zu richten. Der Kirchturm von St. Peter hat das grösste Turmzifferblatt Europas, sein äusserer Durchmesser beträgt 8,64 Meter.
Die Glocken
Bis 1927 wurden die Glocken von St. Peter von Hand geläutet. Dann wurde für die grosse Glocke ein elektrisches Läutwerk eingerichtet. 1957 erhielt jede Glocke einen Elektromotor. Das fünfstimmige Geläute stammt aus dem Jahr 1880 setzt sich wie folgt zusammen: 1. Totenglocke (As), 2. Rufglocke, 11-Uhr-Glocke (c), 3. Betzeitglocke (es), 4. Sturmglocke (as), 5. Taufglocke (c’).

st-peter-zh.ch